Der Mineralölkonzern BP will in der Finanzverwaltung und im Kundenservice in Deutschland 320 Stellen streichen. In der Hansestadt sind 70 Mitarbeiter betroffen.

Hamburg/Düsseldorf. Die Arbeitsplätze sollen von 2010 an in ein neues Servicecenter nach Budapest verlagert werden, kündigte gestern der Chef der Deutschen BP AG, Uwe Franke, bei der Bilanz an. In Hamburg seien 70 Mitarbeiter aus der Verwaltung und der Kundenbetreuung betroffen, 220 in Bochum und 30 in Mönchengladbach.

Der Stellenabbau soll sozialverträglich laufen. Europaweit will die BP-Gruppe durch die Verlagerung mehr als 1000 Stellen streichen. Der Konzern begründete dies damit, dass die Aufgaben derzeit europaweit in fast 90 Einheiten verstreut seien. In Deutschland beschäftigt BP rund 5500 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben mit der Marke Aral derzeit die Nummer eins im deutschen Tankstellenmarkt.

Die Wirtschaftskrise bekommt der Konzern jedoch auch in Deutschland immer stärker zu spüren. Für das erste Quartal erwarte die Gruppe operativ eine "schwarze Null", sagte Vorstandschef Franke. Im Jahr 2008 war das Ergebnis der Deutschen BP AG von 666 Millionen Euro auf 126 Millionen eingebrochen. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei der Gewinn von 989 Millionen Euro auf 1,1 Milliarden Euro gestiegen.