Der Hamburger Weinhändler Hawesko bekommt die Wirtschaftskrise langsam zu spüren. Weil die Kunden auf besonders teure Edeltropfen verzichten, gingen die Geschäfte im ersten Quartal zurück.

Der Umsatz sank um 9,5 Prozent auf 73 Millionen Euro, der operative Gewinn schrumpfte sogar um ein Drittel auf 3,1 Millionen Euro, teilte das Hamburger Unternehmen mit, zu dem die Kette "Jacques' Wein-Depot" gehört. "Diese Rückgänge stammen vor allem aus dem Großhandel, der Gastronomie und dem Catering-Bereich, nicht aber aus dem Versand- und Einzelhandel mit den Endkunden", sagte Unternehmenschef Alexander Margaritoff. Feste, Bankette und Großveranstaltungen würden nicht in die Krisenlandschaft passen. "Dagegen wird allerdings die eine oder andere zusätzliche Flasche zu Hause getrunken."

Das Unternehmen blickt deshalb zuversichtlich in die Zukunft. Schließlich verzeichnete die Firma 2008 das beste Jahr seiner Geschichte. Der Konzernumsatz konnte um 1,5 Prozent auf 338,8 Millionen Euro gesteigert werden. Das Betriebsergebnis (Ebit) lag mit 25,5 Millionen Euro 40 Prozent über dem Vorjahr. Und der Nach-Steuer-Gewinn wurde auf 14,6 Millionen Euro mehr als verdoppelt.

"Aus heutiger Sicht haben wir gute Chancen auf ein zweitbestes Jahr der Firmengeschichte", sagte Margaritoff. Er erwartet für 2009 einen Umsatzrückgang nur im mittleren einstelligen Prozentbereich. Für das Ergebnis wagt die Firma keine Prognose. "Trotz der Unsicherheiten gehen wir aber von einem Ergebnis deutlich im positiven Bereich aus", sagte Finanzvorstand Ulrich Zimmermann. In der Krise verzichte der Bürger vielleicht auf das Gläschen Champagner oder den Ultra-Premium-Wein, nicht auf den Wein an sich.