Hamburg. Guter Start ins neue Jahr für die Hamburger Airbus-Mitarbeiter: Die Billigfluggesellschaft EasyJet hat den Kaufvertrag über 120 Flugzeuge vom Typ A319 unterschrieben. Im Oktober hatten die Briten Airbus zunächst zum "bevorzugten Lieferanten" für den Riesenauftrag erklärt. Noch in diesem Jahr sollen die ersten Flugzeuge geliefert werden, die letzten im Jahr 2008. Eine Option auf 120 weitere Jets läuft bis 2012. Mit den neuen Airbus-Flugzeugen will EasyJet die Flotte modernisieren und angesichts des starken Wachstums ausbauen.
Wie auch andere Billigflieger konnte das Unternehmen zuletzt trotz der Luftfahrtkrise kräftig zulegen: Im Geschäftsjahr zum 30. September 2002 stieg die Passagierzahl um 60 Prozent auf 11,4 Millionen. Eingesetzt werden derzeit 64 Flugzeuge - bisher ausschließlich Boeing 737.
Auf Basis des Katalogpreises für einen Airbus A319 läge der Kaufpreis für die 120 fest bestellten Jets bei rund 6,1 Milliarden Euro. Experten gehen allerdings davon aus, dass EasyJet nur weniger als fünf Milliarden Euro zahlen muss. "Bei einer Bestellung dieser Größenordnung sind Preisnachlässe ganz normal", hieß es dazu von Airbus. Unter dem Strich lägen damit die Betriebskosten der A319 um zehn Prozent unter denen von Boeing-Flugzeugen, erklärte EasyJet-Vorstandschef Ray Webster.
Besonders wichtig ist der Großauftrag für Airbus aber nicht nur wegen seines immensen Wertes. Nach Einschätzung von Branchenexperten der Investmentbank Morgan Stanley ist dem europäischen Flugzeugbauer nun der entscheidende Durchbruch in den Markt der Billigflieger gelungen: Durch die EasyJet-Bestellung steige der Marktanteil von Airbus hier von 20 auf 40 Prozent.
Dieser Erfolg wurde auch an der Börse honoriert: Die Aktie der Airbus-Muttergesellschaft EADS kletterte um knapp zwölf Prozent auf 11,01 Euro.
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