Der Aufsichtsrat des Solarunternehmens Conergy nimmt den früheren Vorstand und Gründer des Unternehmens, Hans-Martin Rüter, nachträglich in die Pflicht und will Schadenersatzansprüche geltend machen.

- Außerdem werde das Kontrollgremium der Hauptversammlung im Juni vorschlagen, dem für das Geschäftsjahr 2007 verantwortlichen Vorstand unter Vorsitz von Rüter die Entlastung zu verweigern, teilte die Conergy AG mit. Fehlentscheidungen und Pflichtverletzungen hätten die Conergy-Gruppe in eine Existenz gefährdende Situation manövriert. Großaktionär bei Conergy ist Rüters Onkel Dieter Ammer.

Dabei bricht das Solarunternehmen immer tiefer ein: Der Jahresfehlbetrag 2008 stieg gegenüber den vorläufigen Zahlen von Anfang März um 55 Millionen Euro auf 307 Millionen Euro. Ursache sind Rückstellungen aus einem Streit mit einem Lieferanten, hieß es gestern. Damit wies Conergy in nur fünf Quartalen einen addierten Nettoverlust von über 500 Millionen Euro aus. Zudem meldete Conergy einen Umsatzeinbruch von 70 Prozent im ersten Quartal 2009 auf 65 Millionen Euro. Der Kurs der Aktie halbierte sich gestern auf gut 80 Cent. (HA)