Stuttgart. Die Insolvenz der Drogeriemarktkette Schlecker trifft nun auch die Unternehmen der Kinder des Firmengründers, Lars und Meike Schlecker. Für die LDG Logistik- und Dienstleistungsgesellschaft mbH sowie die BDG Bau- und Dienstleistungsgesellschaft mbH hat gestern das Amtsgericht Ulm das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet. Das geht aus zwei Beschlüssen hervor, die der Nachrichtenagentur dapd vorliegen.

Die "Stuttgarter Nachrichten" berichten unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Personen, die Unternehmen seien zwar nicht zahlungsunfähig. Allerdings drohe die Zahlungsunfähigkeit, weil die Gesellschaften mit Schlecker und den Tochtergesellschaften bisher nur einen einzigen großen Kunden hatten. "Der Fortbestand der Gesellschaft hängt entscheidend von der erfolgreichen Umsetzung des Restrukturierungsprogramms dieses Hauptkunden ab", warnten Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young bereits 2010.

Nach Informationen der "Wirtschaftswoche" haben die beiden über das Logistikunternehmen LDG zudem ein Darlehen von insgesamt rund 70 Millionen Euro an die Drogeriekette vergeben. Da das Darlehen dem Vernehmen nach nicht an besondere Sicherheiten gebunden sei, könnten sie nur einen Bruchteil der Summe im Gläubigerverfahren zurückerhalten.

Als Insolvenzverwalter für BDG und LDG wurden zwei Anwälte der Neu-Ulmer Kanzlei Schneider, Geiwitz & Partner bestellt, die bereits für Schlecker und die Tochtergesellschaften zuständig ist. Beide Unternehmen beschäftigten im Jahr 2010 zusammen 800 Mitarbeiter.