Berlin. Die Schwarzarbeit befindet sich einer Studie zufolge in Deutschland seit Jahren auf dem Rückzug. "Die Politik der Abschreckung hat offensichtlich gewirkt", sagte der Wirtschaftsweise Lars Feld gestern in Berlin bei der Vorstellung der Studie, die von der gemeinnützigen Rockwool-Stiftung finanziert wurde. Danach ging die Schwarzarbeit in Deutschland zwischen 2001 und 2008 kräftig zurück. Der Trend habe sich seither fortgesetzt, sagte Feld. Dazu beigetragen habe offensichtlich auch die Besserung am ersten Arbeitsmarkt. Von neuen gesetzlichen Schritten gegen die Schwarzarbeit riet Feld, der auch Mitglied des Sachverständigenrates der Bundesregierung ist, ausdrücklich ab.

Die Studie weist nach Angaben ihres Ko-Autors Feld einen Rückgang der Schwarzarbeitsstunden von 4,1 Prozent der in der regulären Wirtschaft verzeichneten Arbeitsstunden im Jahr 2001 auf 2,3 Prozent 2008 aus. Rechnet man diese am Fiskus vorbei geleistete Arbeit auf Vollarbeitsplätze um, so gingen der deutschen Wirtschaft nach Felds Worten 2001 rund 1,6 Millionen Arbeitsplätze verloren. 2008 war es dann nur noch eine Million Vollarbeitsplätze. Maßgeblich dafür waren nach Felds Worten schärfere Strafen und intensivere Kontrollen des Staates.

Allerdings bedeutete dieser Rückgang nicht, dass in Deutschland deutlich weniger Menschen schwarzarbeiteten. Vielmehr verdiente sich relativ konstant jeder zehnte deutsche Erwerbstätige nebenher und unversteuert etwas hinzu. Allerdings sank die Zahl der von einem durchschnittlichen Schwarzarbeiter geleisteten Arbeitsstunden von mehr als acht Stunden pro Woche 2001 auf fünf Stunden im Jahr 2008. Dies betraf vor allem Frauen, die mit gerade noch dreieinhalb Stunden pro Woche im Jahre 2008 im Durchschnitt fünf Stunden weniger für unversteuerte Nebentätigkeiten aufwendeten als noch sieben Jahre zuvor. Lohnsteigerungen konnten die Schwarzarbeiter laut Studie in all der Zeit aber kaum einstreichen.