Kolja Harders brachte einen 30-Kilo-Koffer mit zum Flughafen Fuhlsbüttel. Einen Koffer voller Geschenke: Füllfederhalter von Montblanc, Schlüsselanhänger, Manschettenknöpfe, sogar Buddelschiffe. "Mit dem falschen Geschenk kann man in Asien schnell ins Fettnäpfchen treten", sagt der 38 Jahre alte Jurist auf der Busfahrt von der deutschen Botschaft in Seoul ins Hotel.

Harders ist der Macher hinter der aufwendigsten Delegationsreise, die ein Hamburger Wirtschaftssenator jemals gemacht hat. Zehn Tage lang ist Frank Horch mit seiner 40-köpfigen Delegation unterwegs in Japan, Südkorea und China. Seit Januar hat Harders an den Terminen gefeilt, Flugrouten austüfteln lassen, Besuche bei Unternehmen vereinbart. Wegen der Zeitverschiebung begann sein Arbeitstag nicht selten um 6 Uhr morgens und endete erst gegen 21 Uhr. Harders ist im Beruf ein Organisationstalent. "Zu Hause muss meine Frau das übernehmen", sagt der Leiter des Außenwirtschaftsreferats in der Wirtschaftsbehörde.

Daheim in Volksdorf warten derzeit auch seine beiden Kinder, zwei und fünf Jahre alt, auf Papa. "Zum Glück gibt es das Internet", sagt Harders. Wenn er nicht gerade einen Termin kurzfristig verschieben oder einen Koffer für ein Delegationsmitglied suchen muss, wird gemailt mit der Heimat. Grüße von den Kindern, Grüße vom Papa. Und vielleicht ist der Geschenkekoffer auf der Rückreise ja auch nicht ganz leer.