Bundesweit melden 7400 Unternehmen Insolvenz an

Hamburg. Trotz günstiger Rahmenbedingungen geht die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland bislang nur leicht zurück. In den ersten drei Monaten dieses Jahres zählte die Hamburger Wirtschaftsauskunftei Bürgel rund 7400 Unternehmensinsolvenzen; das sind 0,2 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Für das Gesamtjahr sei mit 29 000 bis 30 000 Firmeninsolvenzen zu rechnen, was einem Rückgang von einem bis vier Prozent entspreche. Damit wäre bei den Insolvenzen das vor der Krise geltende Niveau wieder erreicht, sagt gestern der Geschäftsführer von Bürgel, Norbert Sellin. In Hamburg war der Rückgang deutlich stärker als im Bundesgebiet. Es gab mit 189 Firmenpleiten ein Minus von 13,3 Prozent.

Mit 30 Pleiten je 10 000 Firmen war die Insolvenzdichte in Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen am höchsten. Am besten schlugen sich Bayern (17) und Baden-Württemberg (19). Hamburg lag mit einer Quote von 22 besser als der Bundesdurchschnitt. Demnach mussten 24 von 10 000 Firmen Insolvenz anmelden. In zwölf der 16 Bundesländer ging die Zahl der Pleiten in den ersten drei Monaten zurück, am stärksten in Bremen (-31,6 Prozent).

Im ersten Quartal des Jahres gingen vor allem neu gegründete Unternehmen, die nicht länger als zwei Jahre am Markt waren, in die Insolvenz. Ihre Zahl erhöhte sich um vier Prozent auf 1957 Fälle. In Hamburg dagegen konnten sich diese Firmen besser halten. So sank die Zahl der betroffenen Unternehmen an der Elbe um mehr als 17 Prozent auf 43. Bürgel sieht für diese Situation drei Gründe. "Die Hansestadt bietet einen großen Absatzmarkt, kurze Wege zu den Kunden und qualifizierte Mitarbeiter", sagte Bürgel-Sprecher Oliver Ollrogge. Neugründungen gab es vor allem bei Dienstleistungen, im Einzelhandel und im Baugewerbe.