Höhe variiert laut Studie stark nach Betriebsgröße, Alter, Einkommen und Geschlecht

Berlin. Das Urlaubsgeld für Deutschlands Arbeitnehmer fällt einer Studie zufolge höchst unterschiedlich aus. Statistisch gesehen erhalten 46 Prozent aller Beschäftigten diesen Zuschuss, ergab eine gestern veröffentlichte Online-Umfrage der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung unter rund 20 500 Arbeitnehmern. Allerdings hängt dies entscheidend von Faktoren wie Betriebsgröße, Tarifbindung, Berufserfahrung und Geschlecht ab. Die Höhe des tariflich vereinbarten Urlaubsgeldes variiert für die mittlere Gehaltsklasse je nach Branche und Region zwischen 155 (Beschäftigte in der Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern) und 2140 Euro (Holz- und Kunststoffverarbeiter in Westdeutschland). In acht von 22 untersuchten Bereichen blieb die Summe gleich, in elf Bereichen stieg sie im Vergleich zu 2011.

Arbeitnehmer in Betrieben mit mehr als 500 Beschäftigten erhalten zu 56 Prozent ein Urlaubsgeld, in Betrieben unter 100 Beschäftigten sind es nur 38 Prozent. Stark ist auch das Ost-West-Gefälle: Im Westen kassieren 50 Prozent, im Osten 31 Prozent der Beschäftigten den Zuschlag. Während sich nur 40 Prozent der Frauen über die Finanzspritze für die Urlaubskasse freuen können, ist es bei den Männer genau die Hälfte. Bei einer Berufserfahrung von unter fünf Jahren gibt es insgesamt für 38 Prozent ein Urlaubsgeld, der Anteil steigt auf knapp 52 Prozent bei zwanzig und mehr Jahren Erfahrung.

Auch das Einkommen spielt eine wichtige Rolle. Bei einem monatlichen Bruttoeinkommen zwischen 1000 und 2000 Euro erhalten nur 34 Prozent Urlaubsgeld, in der Einkommensklasse von 2000 bis 3000 Euro sind es 49 Prozent. Zwischen 4000 und 5000 Euro bekommen 56 Prozent der Beschäftigten das Zubrot. Bei Gehältern darüber sinkt der Anteil wieder. "Eindeutig profitieren die Beschäftigten von einer Tarifbindung ihres Arbeitgebers", erklärte die Stiftung. Rund 59 Prozent der Beschäftigten mit Tarifbindung erhalten demnach ein Urlaubsgeld, bei Angestellten ohne Tarifbindung hingegen sind es nur 35 Prozent.