Frankfurt. Wütende Aktionäre der Commerzbank haben der Führung des Geldinstituts trotz einer Dividendenankündigung für 2013 eine ungemütliche Hauptversammlung bereitet. "Die Geschäftszahlen geben keinen Anlass zu Hoffnung", sagte Klaus Nieding von der Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz gestern. Die Bank habe seit dem Amtsantritt des Vorstandsvorsitzenden Martin Blessing den Bestand der Anteile von zuvor 700 Millionen auf nun 5,6 Milliarden Aktien extrem verwässert. "Dabei fiel der Kurs von 18 auf jetzt 1,50 Euro", kritisierte Nieding.

Dass der Commerzbank-Chef den Aktionären erstmals seit 2008 für das kommende Jahr wieder eine Dividende in Aussicht stellte, beruhigte die Gemüter nicht. Die in der Strategie "Roadmap 2012" gemachte Zusage einer Ausschüttung bereits für das laufende Jahr habe Blessing nicht eingehalten, sagte Nieding. Für 2008 hatte die Bank eine Dividende von einem Euro je Aktie gezahlt, allerdings an eine deutliche geringere Zahl von Anteilseignern.

Für Unmut bei den Aktionären sorgte auch die kräftige Erhöhung der Vorstandsgehälter. Zur Rettung der Commerzbank in der Finanzkrise hatte sich der Bund 2008 an dem Institut beteiligt und die Vorstandsbezüge auf 500 000 Euro begrenzt. Nun aber bekommt Blessing wieder 1,3 Millionen Euro jährlich plus Boni.