Hamburger Schienenlogistiker meldet geringere Auslastung und weniger Gewinn

Hamburg. Der Konjunkturabschwung in Europa hat den Schienenlogistikkonzern VTG zu Jahresbeginn gebremst. Die Auslastung der Waggonflotte sank im Auftaktquartal leicht auf 90,6 Prozent, teilte der Konzern gestern in Hamburg mit. Ende 2011 war die Flotte noch zu rund 92 Prozent ausgelastet. Dank Zukäufen stieg der Konzernumsatz leicht auf knapp 192 Millionen Euro. Beim Betriebsgewinn (Ebit) schlugen jedoch Kosten für die Integration der Neuerwerbungen und den Konzernumbau zu Buche. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen sank um elf Prozent auf 15,9 Millionen Euro. Analysten hatten im Schnitt mit nur geringfügig mehr gerechnet. Entsprechend reagierte die Aktie ohne großen Ausschlag und lag gestern Mittag bei 12,35 Euro. In den vergangenen zehn Tagen hat das Papier aber bereits deutlich an Wert verloren. Am 10. Mai notierte der Anteilsschein noch bei 13,80 Euro.

Die verhaltene Nachfrage in einigen Bereichen zeige, dass der Konjunkturabschwung VTG inzwischen erreicht habe, sagte Vorstandschef Heiko Fischer. Vor allem in Europa seien im ersten Quartal weniger Waggons gefragt gewesen. Der Hamburger Konzern schließt Verträge mit seinen Kunden meist langfristig ab, deshalb kommen Schwächephasen bei dem Unternehmen erst mit Verzögerung an.

Das Management zeigte sich dennoch zuversichtlich, nach einer leichten Delle in der ersten Jahreshälfte, im Gesamtjahr ein moderates Wachstum zu erzielen. An seinen Zielen hielt das Unternehmen fest. Demnach peilt VTG in diesem Jahr einen Umsatz zwischen 760 und 780 Millionen Euro und ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zwischen 170 und 178 Millionen Euro an.