Deutscher Autohersteller will 300 000 Fahrzeuge in dem Land pro Jahr fertigen

München. Der Autobauer BMW rüstet sich im weltgrößten Pkw-Markt China für kräftiges Wachstum. Das neue Werk in Tiexi im Nordosten des Landes sei mit einer Kapazität von 100 000 Pkw pro Jahr angelaufen. "Die nächste Ausbaustufe sind 200 000 Fahrzeuge", sagte Werksleiter Knudt Flor der Fachzeitschrift "Automo-bilproduktion". Mit dem zweiten Werk in China, das morgen offiziell ein-geweiht wird, stocken die Münchner ihre Fertigungskapazität mittelfristig auf 300 000 Einheiten pro Jahr auf. In Tiexi gebe es noch Platz, "um bei Bedarf die Produktion stufenweise zu erweitern - je nachdem, wie der Markt sich entwickelt", sagte Flor, der die Pkw-Werke und einen Motorenstandort im Gebiet der Millionenstadt Shenyang leitet.

2011 verkaufte der bayerische Konzern im weltgrößten Automarkt 217 000 Autos der Marke BMW und 15 500 Kleinwagen der Marke Mini. Für das laufende Jahr ist ein zweistelliges Plus angekündigt; wie hoch es ausfallen könnte, lässt der Oberklassehersteller bislang offen. Im ersten Quartal 2012 löste China erstmals die USA und Deutschland als größten Einzelmarkt des Konzerns ab. Weil die Zahl der Wohlhabenden in dem asiatischen Schwellenland rasant wächst, rechnet BMW damit, dass sich das Premiumsegment in den nächsten vier oder fünf Jahren verdoppelt. Rund eine Million von insgesamt 14,5 Millionen verkauften Autos entfielen im vergangenen Jahr in China auf die Oberklasse.

BMW startete in dem Riesenreich 2003 mit dem lokalen Hersteller Brilliance ein Gemeinschaftsunternehmen namens BMW Brilliance Automotive. Im Werk Da Dong wurde zunächst der 3er produziert, dann die Langversion des 5er. In der zweiten Fabrik in Tiexi wird seit Jahresanfang der kleine Geländewagen X1 gefertigt.