Frankfurt. Die Luftfahrtbranche verlangt ein schnelles Ende der Ticketsteuer. Die seit 2011 bei jedem Start von einem deutschen Flughafen fällige Abgabe müsse so schnell wie möglich abgeschafft werden, forderte der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) gestern bei einer Publikumsaktion. In Kürze will der BDL auf Flughäfen und in Bordmagazinen eine Million Flyer an Passagiere verteilen, um auf die Belastung durch die Flugverkehrsabgabe hinzuweisen.

Der BDL hatte eine Studie bei der Forschungsgesellschaft Interplan in Auftrag gegeben, nach der die Luftverkehrssteuer "durchgefallen" sei, sagte BDL-Präsident Klaus-Peter Siegloch. Sie helfe nicht, die Umweltbelastung einzudämmen, sondern habe vielmehr dazu geführt, dass 2011 in Deutschland fünf Millionen Passagiere "gefehlt" hätten. Der Studie zufolge seien sie in Nachbarländer ausgewichen, wo keine Abgabe erhoben werde. Dem Steueraufkommen von rund einer Milliarde Euro im vergangenen Jahr stünden rund 600 Millionen Euro entgangene Einnahmen etwa durch Flughafengebühren gegenüber. Die Mehrkosten der entfernungsabhängigen Abgabe könnten in dem wettbewerbsintensiven Markt nicht vollständig an die Passagiere weitergegeben werden, klagte der Airline-Verband Barig. Die Regierung will bis zum 30. Juni eine Auswertung der Steuereffekte vorlegen.