Arbeit für zwei Jahre. Erster Auftrag im Kerngeschäft seit der Übernahme durch den britischen Finanzinvestor Star Capital Partners

Hamburg. Hamburgs Traditionswerft Blohm + Voss hat wieder einen Auftrag für eine Großyacht. Es ist der erste seit der Übernahme der drei zivilen Gesellschaften des Unternehmens durch den Finanzinvestor Star Capital Partners. Der Rumpf des gut 80 Meter langen Neubaus, der unter dem Projektnamen Graceful fertiggestellt werden soll, wurde am Freitag nach Hamburg geschleppt und liegt jetzt in Dock 6 im Reparaturbereich der Werft. Er stammt von der Bremerhavener Stahlbau Nord, teilte Blohm + Voss mit.

Bei dem Yacht-Auftraggeber soll es sich um einen Russen handeln, der schon einmal einen Kasko (Rumpf) zum Ausbau nach Hamburg schicken wollte. Im Sturm hatte sich dieser jedoch losgerissen und war auf den Klippen vor Norwegen schwer beschädigt worden. Der neue Kasko soll nun in bis zu zwei Jahren zu einer Megayacht werden. Der Auftragswert dürfte im dreistelligen Millionenbereich liegen. Blohm + Voss-Chef Herbert Aly hatte nach der Übernahme durch die Engländer Ende Januar den Wiedereinstieg in den Megayachtbau angekündigt. Premiumyachten ab 80 Meter Länge sieht er als Kerngeschäft. "Blohm + Voss besitzt das Know-how und die Spezialisten, um äußerst anspruchsvolle Kunden maßgeschneiderte innovative Lösungen anbieten zu können", sagte Aly Ende März. "Wer eine speziell auf seine Wünsche zugeschnittene Yacht haben möchte, kommt immer zu uns."

Mit dem Großauftrag, der Modernisierung einer schwimmenden Raffinerie für 17 Monate und den Fregatten für die Deutsche Marine ist die Grundauslastung für knapp 1200 Mitarbeiter in Reparatur und Neubau für die nächsten Monate gesichert. Gute Chancen sieht Aly für einen weiteren Yachtauftrag, den der Kunde in jedem Fall an Blohm + Voss vergeben wolle.