Hamburger profitieren vom Niedergang der Konkurrenz. Umsatz sinkt aber deutlich

Hamburg. Das Hamburger Solarunternehmen Conergy hat zum Jahresauftakt seine Verluste eindämmen können. Dabei wirkte sich neben der kleinen Sonderkonjunktur auf dem deutschen Markt auch die Restrukturierung des vergangenen Jahres aus, teilte der Konzern mit. Angesichts des starken Preisverfalls in der Branche fiel der Umsatz gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 40 Prozent auf 98 Millionen Euro, obwohl auf verschiedenen Märkten der Absatz stieg. Der Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag bei acht Millionen Euro, vor einem Jahr waren es noch zwölf Millionen Euro.

Unter dem Strich stand ein Verlust von 15 Millionen Euro, auch das war besser als das Ergebnis des Vorjahreszeitraums mit minus 22 Millionen Euro. "Wir sind sicher erst am Anfang des Weges, und uns ist klar, dass wir nicht alle positiven Entwicklungen linear fortschreiben können", sagte Konzernchef Philip Cromberg. "Aber wir kommen voran und sind überzeugt, dass wir Conergy als Systemanbieter zurück in die Erfolgsspur bringen."

Conergy hatte zuletzt 2005 einen Gewinn ausgewiesen und seitdem Verluste in Höhe von insgesamt 841 Millionen Euro erlitten. Im vergangenen Jahr waren es 162 Millionen Euro. Den Hamburgern war kurz vor der jüngsten Krise in der Branche eine Umschuldung geglückt. Experten zufolge wäre dies in der heutigen Verfassung des Marktes nicht mehr möglich gewesen. Andere Unternehmen wie etwa Q-Cells, Solon oder Solar Millennium mussten bereits Insolvenz anmelden.

Nach Combergs Einschätzung kann Conergy vom derzeitigen Niedergang der Konkurrenz profitieren. "Wir erleben sichtbare Effekte aus diesem Trend", sagte er. Genaue Zahlen der von den Wettbewerbern übernommenen Aufträge nannte der Konzernchef aber nicht. Diese würden im zweiten Quartal sichtbar werden, sagte er.