New York. Der spektakuläre Handelsskandal bei der größten US-Bank JPMorgan Chase hat die Aufsichtsbehörden auf den Plan gerufen und den Ruf nach härterer Regulierung von Kreditinstituten wieder laut werden lassen. Die US-Börsenaufsicht SEC habe erste Ermittlungen bezüglich der Buchhaltung sowie der Offenlegung des milliardenschweren Verlusts eingeleitet, berichtete die "New York Times". Regulierer und Politiker forderten eine schärfere Aufsicht für Banken. Details über die Hintergründe und die exakte Höhe der bei hoch riskanten Wetten verzockten Summe erwarten Anleger von JPMorgan-Chef Jamie Dimon morgen bei der Hauptversammlung.

Das bislang als Musterknabe unter den US-Geldhäusern geltende Institut hatte Ende vergangener Woche mitgeteilt, dass die Bank durch Einbußen bei Absicherungsgeschäften mindestens zwei Milliarden Dollar (1,54 Milliarden Euro) in den Sand gesetzt hat. Gleichzeitig schockte Dimon Investoren mit der Ankündigung, die Verluste könnten um eine weitere Milliarde steigen. JPMorgan-Aktien verloren mehr als neun Prozent. Nach Börsenschluss senkte die Rating-Agentur Fitch die Bonitätsnote der Bank um eine Stufe auf A-plus von zuvor AA-minus.