München. Im milliardenschweren Schadenersatzprozess um die Pleite des Kirch-Medienimperiums ist nach zehn Jahren ein Ende absehbar. Das Münchner Oberlandesgericht setzte den 12. Oktober als Termin für die Plädoyers fest. Die Mehrheitsgesellschafterin Friede Springer verneinte am Freitag als Zeugin, dass es Absprachen zwischen ihr und der Deutschen Bank gegeben habe. An dem 40-Prozent-Anteil am Konzern Axel Springer ("Bild", Hamburger Abendblatt), den Kirch für einen Kredit hinterlegt hatte, habe sie Interesse gehabt und dies dem Geldhaus mitgeteilt. Es sei aber nichts verhandelt oder abgesprochen worden. Die Kirch-Gruppe hatte im Frühjahr 2002 Insolvenz angemeldet. Die Anwälte von Leo Kirchs Erben werfen der Deutschen Bank und ihrem damaligen Vorstandssprecher Rolf Breuer vor, mit Äußerungen über Kirchs Kreditwürdigkeit die Pleite ausgelöst zu haben. Im Herbst 2002 kam es zu einer öffentlichen Versteigerung der Anteile. Die Deutsche Bank war einziger Bieter, erhielt den Zuschlag und veräußerte direkt im Anschluss 10,4 Prozent am Verlag an Friede Springer, die damit die Mehrheit übernahm.