Hamburg. Die HSH Nordbank will die Finanzierung erneuerbarer Energien verstärken. Im laufenden Jahr soll sich das Neugeschäft in diesem Bereich gegenüber dem Vorjahr annähernd verdoppeln, kündigte der Vertriebschef Lars Quandel an. Die Bank will bis zu einer Milliarde Euro an neuen Krediten für Wind- und Solarparks vergeben, bei einem möglichen Neugeschäft der Gesamtbank von rund sieben Milliarden Euro. Der Bereich der erneuerbaren Energien wachse damit schneller als andere Geschäftsfelder und werde zu einer der Ertragssäulen. "Es ist eine der wichtigsten Wachstumsbranchen in Deutschland."

Die HSH Nordbank finanziert seit mehr als 20 Jahren erneuerbare Energien; gegenwärtig sind es mehr als 170 Projekte mit einem Volumen von rund drei Milliarden Euro. "Aktuell liegt unser Fokus auf Wind-Onshore-Projekten sowie auf Fotovoltaik-Anlagen vor allem in Frankreich", sagte der Vertriebschef. "Wir prüfen den Einstieg in dieFinanzierung von Hydroenergie- und Geothermie-Anlagen." Die Bank zähle zu den drei größten Finanzierern der Branche in Deutschland.

Im Bereich der Solarenergie erwartet Quandel wegen der rückläufigen öffentlichen Förderung eine Lücke bei größeren Projekten. Im nächsten oder übernächsten Jahr könnten Solarparks jedoch auch ohne öffentliche Förderung rentabel werden, weil einerseits die Kosten weiter sinken, andererseits die Strompreise und damit die Erlöse steigen. Bei der Windenergie sieht die HSH Nordbank den Offshore-Bereich mittelfristig als einen starken Wachstumstreiber an. Noch spielt er für die Bank keine bedeutende Rolle, weil sich die Investitionen teilweise verzögern und deshalb noch kein Fremdkapital benötigt wird.