Hamburg. Ein Enten-Nudelsnack mit Aromastoffen statt Fleisch, eine Beerenauslese aus Tee ohne echte Früchte: Bei vielen Lebensmitteln können Käufer nur schwer erkennen, was sich wirklich hinter den Produkten verbirgt. Das ist das Ergebnis einer bundesweiten Untersuchung der Verbraucherzentralen. Zu viele Bezeichnungen von Lebensmitteln seien versteckt, beschönigend oder schwer verständlich. "Die Lebensmittelanbieter geizen bei ihren Produkten nach wie vor mit den wichtigen Informationen", sagt Silke Schwartau, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Hamburg.

Die Verbraucherschützer hatten deutschlandweit 119 gezielt ausgewählte Produkte untersucht. Sie wollten herausfinden, ob die gesetzlich vorgeschriebene Bezeichnung klar und eindeutig ist und der Käufer über wesentliche Zutaten informiert wird. "Das Resultat unserer Erhebung ist ernüchternd", berichtete Schwartau. Bei 14 Prozent der untersuchten Produkte wurden die rechtlichen Vorgaben nicht eingehalten. So hatten einige Lebensmittel überhaupt keine klare Bezeichnung, sondern kryptische Namen wie etwa "emuesli".

Fast die Hälfte aller Bezeichnungen waren aus Sicht der Verbraucherschützer beschönigend, etwa bei einer Spargelcremesuppe mit lediglich vier Prozent Spargel oder Nudeln mit Blattspinat, die tatsächlich aber nur ein Prozent Spinat enthielten.

Bei 63 Prozent der Verpackungen befanden sich wichtige Bezeichnungen nicht auf der Vorderseite. In 27 Prozent der Fälle war die Schriftgröße mit weniger als 1,2 Millimetern zu klein und nur noch mit der Lupe lesbar. Die Verbraucherschützer fordern nun eine Mindestschriftgröße von drei Millimetern und klare Bezeichnungen.