Peter Löscher spricht auf dem Überseetag vor 420 geladenen Gästen zur Energiewende

Hamburg. Großer Andrang beim Übersee-Tag im Hotel Atlantic. 420 geladene Gäste kamen gestern Abend in das Luxushotel an der Binnenalster. Nach der Begrüßung durch den Präsidenten des Übersee-Clubs, Michael Behrendt, der zugleich Chef der Hamburger Traditionsreederei Hapag-Lloyd ist, und einem Grußwort von Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hielt Siemens-Chef Peter Löscher nach dem Hauptgang die Grundsatzrede zum "Unternehmerischen Handeln in der Ära der Nachhaltigkeit".

Hamburg sei hier ein Stück weit vorausgegangen, "auf dem Weg, für den sich die deutsche Gesellschaft entschieden hat: die Energiewende", sagte der Siemens-Chef laut Redemanuskript. Mit den Zielen aus der Kernenergie auszusteigen, bis 2050 rund 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen und die CO2-Emissionen bis 2050 um 80 Prozent zu senken, stehe Deutschland am Beginn eines Jahrhundertprojektes. Siemens gehe diese Herausforderung konsequent an. "Ich habe die Ernennung eines Koordinators der Bundesregierung für die Energiewende vorgeschlagen", so Löscher. Für die Unternehmen forderte er offene Worte zu den Folgen der Energiewende. "Die Industrie muss über die Kosten und Risiken, aber auch über die Chancen voll im Bilde sein. Der Deal muss klar sein", so Löscher. Die Stromkosten müssten im Rahmen bleiben und die Versorgung sicher sein. Deutschland, das heute Weltmarktführer in Umwelttechnologien sei, könne durch die Energiewende seinen Wettbewerbsvorteil auf diesem Gebiet langfristig ausbauen.

Die Gesellschaft stehe am Anfang einer grünen industriellen Revolution. "Dieses Ziel", so Löscher, "sollte uns nicht pessimistisch stimmen oder einschüchtern, sondern es sollte uns in Aufbruchstimmung versetzen."