München. Volkswagen nimmt den Lkw-Konzern MAN noch enger an die Kandare. So soll der Audi-Vorstand Ulf Berkenhagen als Einkaufschef in den MAN-Vorstand wechseln, berichtet die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf Konzernkreise. "Dadurch werden MAN-Vorstandschef Georg Pachta-Reyhofen und die anderen Vorstände künftig noch enger von Volkswagen kontrolliert", sagte ein MAN-Mitarbeiter. Sprecher von VW, Audi und MAN wollten gestern zu den Personalspekulationen noch keine Stellung nehmen.

VW hält 30,5 Prozent an MAN und will allen MAN-Aktionären bis heute ein Übernahmeangebot vorlegen. VW- und MAN-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch will eine Lkw-Allianz mit der schwedischen VW-Tochter Scania schmieden und so eine Milliarde Euro an Synergien heben.

Den MAN-Vorstand brüskiere Piëch mit der Berufung seines Vertrauten Berkenhagen. Das Gremium sei nicht einmal informiert worden, berichtet die Zeitung. Bisher ist MAN-Vorstandsmitglied Jörg Schwitalla für den Einkauf bei dem im DAX notierten Münchner Lastwagen- und Maschinenbaukonzern zuständig. Piëch will seinen Einfluss ausbauen. Nach weitreichenden Garantien für den Erhalt der MAN-Sparten und Standorte kann VW mit der Unterstützung der Arbeitnehmer rechnen.