Frankfurt. "Der frühe Vogel fängt den Wurm." Mit diesem Sprichwort im Hinterkopf folgt die Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) dem Vorbild einiger Regionalbörsen und zieht den Handelsstart zum 1. Juni auf 8 Uhr vor. Anleger können damit schon eine Stunde früher auf Nachrichten wie zum Beispiel Geschäftszahlen reagieren. Für den klassischen Xetra-Handel bleibt dagegen alles beim Alten.

Mit der Ausweitung der Handelszeiten hat die FWB-Betreiberin Deutsche Börse vor allem Privatanleger im Visier. Sie will Konkurrenten wie den Börsen Berlin und München Marktanteile abluchsen. "Für institutionelle Anleger ist dieser Frühhandel aber eher uninteressant, weil die Umsätze um diese Uhrzeit noch zu gering sind", so ein Aktienhändler. Erst mit Beginn des klassischen Xetra-Handels um 9.00 Uhr sei die Liquidität ausreichend, um auch größere Kauf- oder Verkaufsaufträge zu fairen Preisen abwickeln zu können. Auch sein Kollege von einem Frankfurter Brokerhaus geht davon aus, dass neben Privatanlegern vor allem spekulativ orientierte Investoren das zusätzliche Angebot nutzen werden.