Frankfurt. Aktionäre der Deutschen Bank haben auf der Hauptversammlung eine rasche Weichenstellung für die Nachfolge von Vorstandschef Josef Ackermann angemahnt. Er will spätestens im Mai 2013 aufhören. Aber schon heute belasteten die Spekulationen die Bank, kritisierten Investoren und Aktionärsschützer. Sie forderten den Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Börsig zum Handeln auf. Börsig sagte, Ackermann selbst sei in die Suche nach seinem Nachfolger "voll eingebunden". Aber es gebe keine Eile.

Die Begleitmusik zur Hauptversammlung spielten wie in den Vorjahren Aktivisten, die sich vom Podium aus oder auf Plakaten etwa gegen die Kosten der Finanzkrise oder einen Hersteller von Streubomben wandten, der Kunde der Bank ist. Vom Vortrag eines Streubombenopfers zeigte sich Ackermann betroffen. Er betonte: "Ich bin persönlich sehr gegen Streubomben." Ackermann erklärte: "Wir unterhalten als globale Bank auch Geschäftsbeziehungen zu Mischkonzernen, die auch - vielleicht ohne, dass wir das wissen - Produkte herstellen, die geächtet sind." Er kündigte an, solche Engagements künftig genauer zu prüfen.