Frankfurt. Der Autobauer und EADS-Großaktionär Daimler wendet sich scharf gegen eine Beteiligung deutscher Zulieferer an dem Luftfahrtkonzern. "Ich habe noch kein einziges Unternehmen gesehen, das von seinen Zulieferern geführt wird", sagte Bodo Uebber, Daimler-Finanzvorstand und Präsident des EADS-Verwaltungsrats, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS). Stattdessen legte er eine Beteiligung der Bundesregierung nahe.

Auf der Suche nach einer "stabilen und ausgewogenen Eigentümerstruktur" sieht Uebber offenbar die Bundesregierung in der Pflicht. "Der Erfolg von EADS beruht auch auf der Zusammenarbeit mit Staaten. Der Staat ist wichtiger Kunde und Partner in der Vorfinanzierung: Ohne Staat hebt kein einziger Flieger ab", sagte er der "FAS". Daimler hält 15 Prozent der Aktien an EADS selbst und übt die Stimmrechte von weiteren 7,5 Prozent aus, die bei einem Bankenkonsortium liegen. Der Autokonzern kommt damit auf denselben Stimmenanteil wie der französische Staat und der französische Rüstungs- und Medienkonzern Lagardère zusammen. Daimler hat mehrfach angedeutet, sich von der Hälfte seiner Beteiligung trennen zu wollen. Wann sich Daimler vollständig aus der Luftfahrt zurückzieht und die letzte EADS-Aktie verkauft, ließ Uebber offen.