Starinvestor trennt sich von dem Edelmetall im Wert von 800 Millionen Dollar

New York. US-Starinvestor George Soros hat im ersten Vierteljahr 2011 fast seine gesamten Goldbestände im Wert von knapp 800 Millionen Dollar (565 Millionen Euro) verkauft. Einige andere große US-Investoren - etwa Eric Mindich und Paul Touradji - zogen sich ebenfalls aus dem Edelmetall zurück, wie aus Meldungen an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht. In den USA sind institutionelle Investoren verpflichtet, ihre Transaktionen quartalsweise an die SEC zu melden. Die Dokumente bieten den besten Einblick in die Spekulationen von Hedgefonds.

Soros hatte die Preisentwicklung beim Gold schon Anfang 2010 als die "ultimative Blase" bezeichnet. Damals kostete eine Feinunze Gold rund 1100 Dollar. Seitdem hat der Rohstoff eine Rallye hingelegt. Ende April 2011 war der Goldpreis auf das Rekordhoch von 1563 Dollar gestiegen. Mittlerweile ist der Kurs auf 1475 Dollar gefallen. Laut SEC stieß Soros sein Gold lange vor dem jüngsten Preisrutsch am Rohstoffmarkt ab - Berichte über seine Verkäufe waren einer von mehreren Auslösern für den Kollaps der Kurse.

Die Wall-Street-Größen investieren vor allem in börsennotierte Indexfonds (ETFs), die Goldbarren in ihren Portfolios halten. Soros besaß Ende März Anteile am weltweit größten Produkt dieser Art, dem SPDR Gold Shares, und ähnlichen Fonds im Wert von sieben Millionen Dollar. Ende 2010 waren es noch 774 Millionen Dollar gewesen.

Soros' Verkäufe ergäben Sinn, sagte Mark Luschini, Chefinvestmentstratege beim Finanzdienstleister Janney Montgomery Scott. Denn Soros habe seine Goldinvestitionen mit der Furcht vor einer Deflation begründet. Angesichts der jüngsten Entwicklungen sei eine derartige Entwicklung jedoch unwahrscheinlicher geworden.

Eric Mindich, Chef des Hedgefondsanbieters Eton Park Capital Management, halbierte seine Investitionen in Gold-ETFs im ersten Quartal. Paul Touradji, der einen der weltweit größten Hedgefonds auf Rohstoffe verwaltet, verkaufte Anteile am SPDR Gold Shares im Wert von 25 Millionen Dollar. Nur der bekennende Goldoptimist John Paulson hält an Gold unverändert fest und bleibt in Höhe von 4,4 Milliarden Dollar investiert.