Der Containerumschlag im Hafen legt zu. Die weltweit anziehende Konjunktur sorgt dafür, dass die Containerfrachter deutlich mehr der standardisierten bunten Transportboxen nach Hamburg bringen. Das ist eine gute Nachricht. Denn schon bald werden sich die Hafenfirmen auch nach neuen Mitarbeitern umschauen.

Der Konjunktureinbruch hat aber deutlich gemacht, wie verwundbar ein Welthafen wie Hamburg ist. So ging die Zahl der verladenen Container 2009 um knapp drei Millionen auf nur noch sieben Millionen zurück. Ziel muss es daher sein, solche Einbrüche künftig zu verhindern. Nur wie?

Eine Möglichkeit wäre, auch in Hamburg Großreedereien als Terminalbetreiber zu akzeptieren. Sie könnten auf ihren Anlagen ihre Schiffe bevorzugt abfertigen. Das Modell könnte dem Hafen einen Teil seiner Grundauslastung sichern. Denn Reeder lasten eigene Terminals besonders gut aus. Als Preis dafür dürfte die Stadt jedoch ihren Einfluss auf die Hafenstrategie verlieren. Zudem haben weder die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), an der Hamburg mit 70 Prozent beteiligt ist, noch Eurogate Interesse an einem neuen Wettbewerber.

Bleibt als zweite Option die Ansiedlung von Industrie im Hafen, wie es auf dem geplanten Terminal auf Steinwerder möglich wäre. Produkte könnten direkt am Wasser gefertigt werden, der Transportweg wäre kurz und damit ökologisch korrekt. Solche Möglichkeiten dürften für viele Firmen von Interesse sein. Der Hafen bekäme ein weiteres Standbein, das ihn weniger konjunkturanfällig machen würde. Ein Trumpf für den Welthafen Hamburg.