Flugzeugbauer erhöht die Belegschaft in Hamburg auf knapp 13 000 Beschäftigte. Terminalbetreiber profitieren von Asienverkehr

Hamburg. Aufbruchstimmung bei Airbus: Mit den für dieses Jahr geplanten 800 neuen Stellen steigt die Zahl der Festangestellten beim größten industriellen Arbeitgeber der Stadt auf 12 800. "Für 30 Prozent dieser Arbeitsplätze suchen wir Hochschulabgänger und geben damit jungen Leuten eine Chance", sagte Joachim Sauer, der Personalchef von Airbus Deutschland, am Freitag dem Abendblatt. Schon zuvor hatte der Flugzeugbauer 700 Zeitarbeiter fest eingestellt, davon 500 für Hamburg. "Unsere Arbeitsplätze sind bei einem Auftragsbestand von mehr als 3400 Flugzeugen für die nächsten Jahre sicher", sagte Sauer.

Wachstumszahlen für das operative Geschäft legte am Freitag auch die Airbus-Mutter EADS vor. Ihr Umsatz stieg in den ersten drei Monaten des Jahres um zehn Prozent auf 9,9 Milliarden Euro. Der Gewinn erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 83 Millionen auf 192 Millionen Euro. Ein Wermutstropfen für den Konzern ist jedoch der Dollarkurs. Durch die niedrigere Bewertung der finanziellen Mittel rutschte das Ergebnis mit zwölf Millionen Euro in die roten Zahlen.

Im Hafen ist vor allem die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) für den Aufschwung zum Jahresauftakt verantwortlich. Mit einem Plus von 32 Prozent erzielte die HHLA den größten Zuwachs im Containerumschlag seit Ende der 80er-Jahre. Die Zahl der umgeschlagenen Standardcontainer (TEU) erreichte 1,654 Millionen, teilte der Konzern am Freitag mit. Auch wenn davon gut 60 000 TEU am HHLA-Terminal im ukrainischen Odessa verladen wurden, ergibt sich für den Gesamthafen einschließlich knapp 500 000 TEU von Eurogate und 26 000 TEU von der Buss-Hafengruppe ein Ergebnis von 2,1 Millionen TEU. Damit liegt das Plus im Containergeschäft im Hafen bei rund 18 Prozent. Das ist mehr als in Rotterdam und Antwerpen. 2010 waren auf den Anlagen in der Hansestadt im selben Zeitraum noch 1,8 Millionen TEU abgefertigt worden. Offiziell legt das Hafen-Marketing die Zahlen am Mittwoch vor.

Die HHLA profitierte vom starken Asienverkehr und den Zubringerdiensten innerhalb Europas. So wurden im Verkehr mit Fernost 35,9 Prozent mehr Container verladen, mit den Ostseeanrainern einschließlich Russlands gab es sogar ein Plus von 64,8 Prozent. Hier macht sich vor allem bemerkbar, dass die Charterraten für Frachter sowie die Preise für Treibstoff wieder gestiegen sind. Um ihre Kosten möglichst gering zu halten, suchen daher Reedereien verstärkt den kürzesten Weg über Hamburg in die Ostsee. Der Umsatz der HHLA legte in den ersten drei Monaten 2011 um 22,3 Prozent auf 289,8 Millionen Euro zu. Der operative Gewinn stieg um 24,2 Prozent auf 44 Millionen Euro. "Bleibt die weltwirtschaftliche Entwicklung stabil, rechnen wir für das Gesamtjahr mit Steigerungsraten von deutlich über zehn Prozent bei Containeraufkommen, Umsatz und Ergebnis", so HHLA-Chef Klaus-Dieter Peters. Bisher ging er von zehn Prozent aus.

Selbst bei Eurogate, das im ersten Quartal beim Containerumschlag 9,4 Prozent verlor, ist die Stimmung optimistisch. So laufen seit April die Frachterriesen der Reederei MSC das Hamburger Terminal des größten europäischen Umschlagskonzerns an. Mit dem Dienst und weiteren von Reedern angekündigten Zuwächsen, so heißt es bei Eurogate, soll im zweiten Halbjahr ein zweistelliges Plus erzielt werden.