TUI prüft weiter Börsengang für einen Teil der Reederei

Hamburg. Nach dem Rekordjahr 2010 hat Hamburgs Reederei Hapag-Lloyd im ersten Quartal Kurs gehalten. Das operative Ergebnis stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,4 Millionen auf 16,1 Millionen Euro, der Umsatz legte um 16,5 Prozent auf 1,483 Milliarden Euro zu, und das Transportvolumen lag mit 1,2 Millionen Standardcontainern (TEU) um zwei Prozent über dem Vergleichswert von 2010. Allerdings rechnet Reederei-Chef Michael Behrendt nicht damit, für 2011 erneut Rekordwerte vorlegen zu können.

"Der gestiegene Ölpreis, der schwache Dollarkurs sowie der zunehmende Wettbewerb erschweren das Geschäft", sagte Behrendt. Hintergrund dafür ist, dass auf den wichtigen Routen zwischen Europa und Fernost die Transportpreise für Container durch den Kampf um Marktanteile unter Druck stehen. Dazu kommt der niedrige Dollarkurs, durch den die Einnahmen von Hapag-Lloyd in Euro sinken. Solche Belastungen, so Behrendt, müssten durch höhere Transportpreise ausgeglichen werden. Mit dem Beginn der Hochsaison in der Schifffahrt stehen die Chancen dafür nicht schlecht.

Für die TUI, die noch 49,8 Prozent der Anteile von Hapag-Lloyd hält, bleibt ein Börsengang eine Alternative für den Verkauf ihrer Anteile, sagte ein TUI-Sprecher dem Abendblatt. Allerdings haben auch die beiden strategischen Investoren, das Staatsunternehmen Onyx aus Oman und der chinesische Logistikkonzern HNA, Interesse an Hapag-Lloyd. Ob sie bis zum Monatsende Angebote einreichen werden, ist offen.

Die TUI hat in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres (zum 30. September) trotz der Lage in Nordafrika den Umsatz um neun Prozent auf 6,4 Milliarden Euro gesteigert. Der saisonal übliche Verlust im ersten Halbjahr wurde um knapp 130 Millionen auf 304 Millionen Euro reduziert. Für das Geschäftsjahr 2010/11 wird ein höheres operatives Ergebnis als im Vorjahr erwartet. Es lag zuletzt bei 590 Millionen Euro.