Hamburger Buss Capital legt neue geschlossene Fonds auf

Hamburg. Das Finanzierungsunternehmen Buss Capital will die aktuelle Knappheit bei Schiffscontainern nutzen und legt zwei neue geschlossene Fonds auf. Sie haben eine Laufzeit von jeweils sechs Jahren. "Die Nachfrage nach Containern steigt seit dem vergangenen Jahr schneller als das Angebot", sagte Dirk Baldeweg aus der Geschäftsführung von Buss Capital gestern.

Das Unternehmen gehört zur Hamburger Buss-Gruppe, die Dienstleistungen in der Hafen-, Schifffahrts- und Immobilienbranche anbietet. Buss Capital verwaltet mit seinen Fonds rund eine Million Container-Standardeinheiten (TEU). Das seien rund zehn Prozent des weltweiten Bestandes an Leasing-Containern, sagte Baldeweg.

Der Markt für Schiffscontainer bewegt sich nicht parallel zur Entwicklung des Schiffsbestandes. Die Werften vor allem in Asien arbeiteten auch in die zurückliegende Weltwirtschaftskrise hinein weiter ihre Aufträge ab. In verschiedenen Größenklassen bei Containerschiffen entstanden teils hohe Überkapazitäten. Die chinesischen Hersteller von Containern hingegen, die den Markt fast vollständig dominieren, stellten Ende 2008 bis Anfang 2010 einfach ihre Produktion ein. Die Arbeiter wanderten angesichts der weiterhin wachsenden chinesischen Wirtschaft in andere Industriezweige ab. Mittlerweile steigt der weltweite Containerumschlag wieder. Seit Mitte des vergangenen Jahres werden mehr neue Container nachgefragt als verfügbar sind. Ältere Container bleiben deshalb länger am Markt als früher üblich.

Rund 28 Millionen TEU sind weltweit im Einsatz. Die Schifffahrtsgesellschaften mieten in der Regel zwischen 40 und 50 Prozent der Container für ihre Frachter zu, der übrige Teil gehört ihnen selbst. Der Anteil der Leasingcontainer in den Flotten steige seit 2010 wieder an, sagte Baldeweg. Ein neuer 20-Fuß-Standardcontainer kostet derzeit etwa 2900 Dollar.