Kasse hat 1,7 Millionen Mitglieder. Eine Schließung droht nicht

Hamburg. Nach der Schließung der City BBK hat eine weitere Krankenkasse finanzielle Probleme eingeräumt. Die Vereinigte IKK mit 1,7 Millionen Versicherten "spricht mit dem System der Innungskrankenkassen (IKK) über eine freiwillige finanzielle Unterstützung", sagte Sylvia Stothotte, Sprecherin der Vereinigten IKK, dem Abendblatt. "Wir erheben aber keinen Zusatzbeitrag, sind nicht verschuldet und auch nicht von einer Schließung bedroht."

Die Vereinigte IKK gehört zu den 15 größten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland. Sie war erst 2010 aus der Fusion der Signal Iduna IKK und der IKK Nordrhein hervorgegangen.

Die finanziellen Probleme der Vereinigten IKK sind offenbar nicht so schwerwiegend, dass das Bundesversicherungsamt als Aufsichtsbehörde informiert werden musste. "Mit Ausnahme der City BKK liegen uns derzeit keine Meldungen über drohende Zahlungsprobleme vor", sagte Tobias Schmidt, Sprecher der Behörde.

Unterdessen gibt es für Kunden der City BKK Probleme, eine neue Krankenkasse zu finden. "Versicherte berichten uns, dass sie von anderen Kassen abgewiesen oder vertröstet werden", sagte Unternehmenssprecher Torsten Nowak. Offenbar fürchten andere Kassen, ältere und kranke Mitglieder aufnehmen zu müssen. "Die Kassen sind zur Aufnahme verpflichtet", sagt Christoph Kranich von der Verbraucherzentrale Hamburg.

Auch die 400 Beschäftigten der City BKK, davon 136 in Hamburg, müssen um die Durchsetzung ihrer Rechte bangen. Auf Personalversammlungen wurde ihnen nach Informationen des Abendblatts mitgeteilt, dass alle Dienstverhältnisse am 30. Juni enden. Im Gegensatz zu Unternehmen in der Privatwirtschaft muss den Mitarbeitern nicht gekündigt werden. Sie fürchten deshalb um die Einhaltung ihrer Kündigungsfristen, die in vielen Fällen erst nach dem 30. Juni liegen. Auch Sonderschutzregelungen wie Schwerbehinderung, Elternzeit, Personalratstätigkeit greifen nicht.

Nur einigen unkündbaren Mitarbeitern muss bei einer anderen Betriebskrankenkasse eine Stelle angeboten werden. Damit drohen den Betroffenen Umzüge in andere Bundesländer. Ein Teil der Mitarbeiter hat ein Rückkehrrecht zur Stadt Hamburg, weil die City BKK aus der Betriebskrankenkasse Hamburg hervorgegangen ist.