Sanierungskosten belasten Hamburger Nivea-Hersteller. Betriebsergebnis sinkt um 19 Prozent

Hamburg. Die Neuausrichtung des Hamburger Nivea-Herstellers Beiersdorf auf das Kerngeschäft der Haut- und Körperpflege hinterlässt tiefe Spuren in der Bilanz des Unternehmens. Durch Verkäufe von Randbereichen wie die Marken Marlies Möller und Juvena stieg der Umsatz des Unternehmens im ersten Quartal nur leicht um 0,1 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Das betriebliche Ergebnis verringerte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um 19 auf 167 Millionen Euro. Dass der Überschuss nach Steuern mit 125 Millionen um drei Millionen Euro höher ausfiel als im Vergleichszeitraum, liegt an den Verkaufserlösen.

Für Beiersdorf-Chef Thomas-B. Quaas kommen diese Zahlen nicht überraschend. "Wir sind mit der Neuausrichtung unseres Geschäfts auf Kurs. Die Entwicklung im ersten Quartal entspricht unseren Planungen", sagte er. Vor allem in Europa war das Geschäft rückläufig. Allein in Deutschland sank der Umsatz - wegen der Verkäufe von Juvena und Co. - um 5,8 Prozent auf 183 Millionen Euro. In den anderen Märkten Westeuropas betrug das Minus sogar 6,5 Prozent. Lediglich in den osteuropäischen Staaten konnte das Unternehmen ein Wachstum von 0,6 Prozent verbuchen. In Nord- und Lateinamerika machte Beiersdorf mit einem Umsatzplus von 8,7 Prozent hingegen Boden gut.

Über Jahre war das Unternehmen, das dieses Jahr den 100. Geburtstag von Nivea feiert, erfolgreicher als die Konkurrenz. Dies führte dazu, dass Beiersdorf sich in neue Bereiche wie die dekorative Kosmetik, also Make-up und Lippenstifte wagte. Doch zumindest in Deutschland floppte das Geschäft, das inzwischen eingestellt wurde.

Konkurrenten wie Procter & Gamble oder L'Oréal nutzten die Schwächephase des Unternehmens und jagten Beiersdorf Umsatz ab. Beiersdorf-Chef Quaas ist nun zuversichtlich, dass die Neuausrichtung greift: "Im kommenden Jahr wird sich unsere neue Strategie auszahlen."