Frankfurt/Hamburg. Die Lufthansa trimmt mit einem weitreichenden Umbau die Kosten bei ihrer 6000 Mitarbeiter starken deutschen Cateringtochter. Das bislang zentral gesteuerte Geschäft werde Anfang Juli aufgelöst und auf zwölf neue Gesellschaften in ganz Deutschland aufgeteilt, teilte die Lufthansa-Tochter LSG Sky Chefs mit. Dieser Schritt sei nötig, da sich die Geschäfte an den einzelnen Standorten unterschiedlich entwickelten. Während beispielsweise der Flughafen München seit Jahren expandiere und neue Airlines anlocke, die ihr Bordessen bei den Sky Chefs ordern, gebe es in Nürnberg wenig Nachfrage.

In Hamburg hat das Unternehmen 190 Beschäftigte. Die Hansestadt ist einer der zwölf Firmenstandorte, die in eine eigene GmbH umgewandelt werden. "Damit bekommt das Management vor Ort mehr Handlungsspielraum", sagte eine LSG-Sprecherin dem Abendblatt. So sehe man in Hamburg Ansätze für neues Geschäft etwa im Catering für Schulen und den Gesundheitssektor.

Allerdings verfolgt Sky Chefs noch ein weiteres Ziel: Mit der Zerschlagung will sich das Unternehmen aus dem Griff der mächtigen Gewerkschaften am Lufthansa-Hauptsitz Frankfurt lösen. Mit neuen Betriebsräten vor Ort hofft der Konzern auf schnellere Lösungen. "Es besteht die Gefahr, dass mit der neuen Struktur im Endeffekt einfacher die Kosten gedrückt werden können", sagte Gerold Schaub, Fachbereichsleiter bei Ver.di Hessen. Nach Firmenangaben arbeitet LSG 30 Prozent teurer als die Konkurrenz.