Hamburg. Der Vorstandschef der Hamburger Hochbahn zeigte sich sichtlich zufrieden. Gerade einmal vier Jahre ist es her, dass Günter Elste die Unternehmenstochter Benex aus der Taufe hob. Mittlerweile hat sich die Holding, in der sämtliche Zug- und Busaktivitäten der Hochbahn außerhalb Hamburgs zusammengefasst sind, zu einem respektablen Anbieter am Markt des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) gemausert. "Wir setzen unsere solide Expansionsstrategie fort", sagte Elste und präsentierte gestern seine Bilanz.

Die Benex ist an fünf Schienenunternehmen beteiligt - Metronom, Odeg, Nordbahn, Cantus und Agilis - sowie an drei Busfirmen. Nachdem der Metronom 2010 im Hansenetz sein Streckenangebot ausgeweitet hat und die Benex-Tochter Agilis in Regensburg ihr erstes Teilnetz in Betrieb nahm, bedient Benex 25 Millionen Zugkilometer im Jahr und 16 Millionen Wagenkilometer im Busbereich. Weitere große Netze in Bayern und Berlin/Brandenburg sollen bis 2012 folgen. Benex hält heute im Schienenverkehr einen Marktanteil von sechs Prozent. Ziel sei es, bis 2015 einen Marktanteil von zehn Prozent zu erreichen. Aktuell bemühen sich die Hamburger in Kooperation mit einem Fahrzeughersteller um den Zuschlag für das S-Bahn-Netz Rhein-Main.

Auch wirtschaftlich agiert Benex erfolgreich. Die Bilanzsumme kletterte 2010 um 53 Prozent auf 205,4 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss lag angesichts hoher Investitionen nur bei 2,1 Millionen Euro, nach 3,2 Millionen Euro im Vorjahr. Der Finanzinvestor International Public Partnerships (INPP), der 49 Prozent an Benex hält, ist zufrieden. "Wir haben mit diesem Engagement gut Geld verdient", sagte Jürgen Bufka von INPP, "und stehen weiter zur Verfügung, die Gesellschaft mit Kapital zu unterstützen."