Berlin. Die Drogeriekette Schlecker führt offenbar Listen über missliebige Mitarbeiter mit dem Ziel, diese schnellstmöglich loszuwerden. Schlecker arbeite nach Ansicht der Gewerkschaft Ver.di trotz Bemühungen um ein besseres Image eine Art Kündigungsliste von Beschäftigten ab, berichtet der "Spiegel". Das Papier unter dem Titel "Maßnahmenpaket Personal-Qualität" ist dem Bericht zufolge 20 Seiten lang und sammelt die Namen von Dutzenden ebenso langjährigen wie missliebigen Mitarbeiterinnen. Manche waren im Betriebsrat, fast alle hatten hohe Gehaltsstufen erreicht und waren entsprechend teuer geworden für Schlecker.

Schlecker erklärte, bei den Listen gehe es um die "verbesserte Performance" von Mitarbeiterinnen als auch um "leistungsbedingte Abmahnungen". Übertriebene Härten sollten jetzt aber "korrigiert" werden. Zugleich hatte Schlecker angekündigt, sich künftig in TV-Spots als sympathischer Nahversorger darstellen zu wollen.