Hamburg. Einen neuen Produktionsrekord und einen Wechsel an der Spitze der größten Schiffbaunationen erwartet das renommierte Forschungsinstitut Clarkson Research für 2010 und 2011. Gemessen an der Tonnage werde China voraussichtlich Korea überholen, sagte Clarkson-Direktor Martin Stopford gestern im Vorfeld der internationalen Schiffbaumesse "SMM", die vom 7. bis 10. September in Hamburg stattfindet. Mit 2000 Ausstellern aus 60 Ländern ist das Messegelände restlos ausgebucht.

Schon heute baut China die meisten Schiffe, doch Korea lag als Hersteller großer Containerschiffe vorn. Die Containerschifffahrt ist aber stärker als die Tank- und Massengutfahrt von der Wirtschaftskrise betroffen, was die koreanischen Werften unter Druck setzt.

Insgesamt rechnet Clarkson damit, dass 2010 und 2011 so viel Schiffsraum abgeliefert wird wie noch nie - die Tragfähigkeit werde 143 Millionen beziehungsweise 137 Millionen Tonnen (tdw) betragen. Das ist ungefähr doppelt so viel wie die Schiffbauleistung vor fünf Jahren. Die neuen Schiffe wurden vor der Krise bestellt. "Dadurch ist die Auslastung der weltweiten Werften für das laufende und das kommende Jahr gesichert", sagte Stopford. 2009 nahmen die Schiffsauslieferungen um 29 Prozent auf knapp 117 Millionen tdw zu. Neue Aufträge gab es aber kaum.

Die Verschrottung alter Schiffe schnellte nach oben, 2009 auf mehr als 32 Millionen tdw. Clarkson Research erwartet, dass die Weltflotte 2010 um 7,0 Prozent und 2011 um 8,7 Prozent wachsen wird.