Washington/Hamburg. Die klemmenden Gaspedale in Toyota-Fahrzeugen haben nach Schätzungen der amerikanischen Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA wesentlich mehr Opfer gefordert als bisher bekannt. In den vergangenen zehn Jahren sollen danach 89 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen sein. Bisherige Schätzungen waren von 52 Toten ausgegangen. Daneben wurden 57 Verletzte registriert.

Toyota sieht sich in den USA mit rund 320 Klagen konfrontiert, die in Kalifornien zu einer großen Sammelklage gebündelt worden sind. Das langwierige Verfahren hat bereits mit der Auswahl der Anwälte begonnen. Nach Angaben der Klägerseite könnte es dabei um einen zweistelligen Milliardenbetrag in Dollar gehen.

Fraglich ist aber, ob es der japanische Autobauer auf einen Prozess ankommen lassen wird. "Viele solcher Fälle werden außergerichtlich geregelt", sagte Tobias Bomsdorf, Experte für Produkthaftungsrecht bei der Rechtsanwaltskanzlei CMS Hasche Sigle. "Es ist nicht unwahrscheinlich, dass dies auch bei Toyota so sein wird." Ohnehin werde der Konzern versuchen, einen Teil der Kosten abzuwälzen: "Toyota dürfte eine Produkthaftpflichtversicherung abgeschlossen haben."