Berlin. Der Mittelstand in Deutschland hat trotz Umsatzrückgängen in der Krise den Großteil seiner Arbeitsplätze gehalten. Die Beschäftigung blieb mit minus 0,3 Prozent weitgehend stabil, bilanzierten gestern neun große Verbände aus Handel, Industrie, Handwerk, Gastgewerbe und Kreditgewerbe in ihrem Jahresmittelstandsbericht. Die Umsätze gingen 2009 unterdessen um 4,9 Prozent zurück.

In diesem Jahr werde sich das hohe Beschäftigungsniveau nur halten lassen, wenn die angekündigte Binnenmarktstabilisierung wirken könne. Eine unaufschiebbare Konsolidierung des Staatshaushalts müsse gleichgewichtig mit einer strukturellen und nachhaltigen Steuerentlastung verbunden werden. "Wir müssen da investieren - und nur noch da -, wo es eine zusätzliche Rendite bringt. In Form von besserer Bildung, mehr Arbeitsplätzen, steigenden Steuereinnahmen oder auch mehr Klimaschutz", sagte Handwerkspräsident Otto Kentzler.

Heinrich Haasis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), bezeichnete für Unternehmen neben dem Zugang zu Fremdkapital eine solide Ausstattung mit Eigenkapital als wichtig. Für 2010 rechnet Haasis mit einem Wachstum von 1,5 bis 1,75 Prozent. Der gesunkene Euro stelle derzeit noch keine Gefahr dar: "Ein Euro, der aktuell bei etwa 1,22 Dollar liegt, stärkt eher die Exportmöglichkeiten der deutschen Wirtschaft."