Kiel. Der Lindenau-Werft in Kiel droht trotz massiver Entlassungen das finanzielle Aus, falls ein dringend nötiger Kredit ausbleibt. Die HSH Nordbank habe die Finanzierung des einzigen Neubauauftrags der Werft vorläufig abgelehnt, teilte der Kieler IG-Metall-Chef Wolfgang Mädel gestern mit. Weitere Gespräche mit der Bank liefen. Die HSH Nordbank wollte den Fall nicht kommentieren.

Die für den Bau eines Doppelhüllentankers nötigen neun Millionen Euro sind Voraussetzung für den beschlossenen Neustart. Zum Juli soll Lindenau mit nur noch 95 Mitarbeitern und zehn Auszubildenden antreten. Nach 20 Monaten im Insolvenzverfahren werden 156 Mitarbeiter entlassen. "Als Landesbank von Schleswig-Holstein steht die HSH Nordbank dem Geschehen ja sehr nah", sagte der Hamburger Insolvenzverwalter Jan H. Wilhelm dem Abendblatt. "Aus meiner Sicht ist das eine risikolose Finanzierung mit geringem Volumen."