Weltweites Wirtschaftsklima hellt sich auf. Erholung der Konjunktur ist laut Ifo-Studie in Sicht

Hamburg. Die Unternehmen der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie sehen langsam wieder Licht am Horizont. Gegenüber 2009 stieg die Kapazitätsauslastung um rund zwei Prozentpunkte auf 79 Prozent. Das liege unter anderem daran, dass die Betriebe wieder mehr Aufträge verbuchen, ergab die Frühjahrsumfrage des Arbeitgeberverbandes Nordmetall unter rund 100 Mitgliedsunternehmen im Norden.

40 Prozent der Unternehmen erwarten steigende Auftragseingänge. 42 Prozent setzen auf eine stabile Lage, nur 18 Prozent befürchten eine Flaute. "Die Konjunkturbrise ist jedoch ein Aufschwung mit angezogener Handbremse", sagte Nordmetall-Vizepräsident Michael Waskönig. Im Vergleich zu Vorkrisenzeiten sei die Industrie immer noch im Keller. Dennoch wollen 69 Prozent der Arbeitgeber nicht an der Belegschaft sparen. Acht Prozent möchten sogar neue Mitarbeiter einstellen.

Auch weltweit hellt sich das Wirtschaftsklima wieder auf. Der vom Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) erhobene Indikator stieg von 99,5 Punkten im ersten Quartal auf 104,1 Punkte - dem höchsten Wert seit Ende 2007. "Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Weltkonjunktur Tritt gefasst hat", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Für die Studie werden alle drei Monate 1154 Experten aus 110 Ländern befragt. "Das Wirtschaftsklima hat sich erneut vor allem in Asien kräftig verbessert", sagte Sinn. In Westeuropa liege der Wert unter dem historischen Mittel.