Bonn. Die Deutsche Post könnte bald den Löwenanteil ihrer letzten in Eigenregie betriebenen Filialen an das ehemalige Tochterunternehmen Postbank abgeben. Die beiden Konzerne stünden in Verhandlungen über die Zukunft von rund 270 Filialen, sagte ein Postsprecher und fügte an: "Die Postbank ist einer der Kandidaten für die Übernahme." Angepeilt werde ein Verkauf zum 1. Juli, unterschrieben sei aber noch nichts. Ein Sprecher des Geldhauses bestätigte Gespräche, allerdings gebe es noch einige Hürden.

Die Post will sich von den verbliebenen rund 350 Filialen trennen, die sie noch in Eigenregie führt, um Kosten zu sparen. Zahlreiche Niederlassungen waren bereits von Einzelhändlern übernommen worden. Die Postbank wiederum könnte mit einer Übernahme der Zweigstellen ihr Filialnetz auf mehr als 1000 Standorte ausweiten. Die Mitarbeiter könnten formell weiter Verträge mit der Post haben, aber an die Postbank "ausgeliehen" werden, hieß es. Die Post hatte angekündigt, im laufenden Jahr 4000 zusätzliche Verkaufsstellen einzurichten. Rund 17 000 dieser Stellen mit abgespecktem Angebot gibt es bundesweit bereits.