Bis Ende Juni ein Plus beim Umschlag von zehn Prozent erwartet

Hamburg. Der Hamburger Hafen erholt sich langsam vom scharfen Einbruch durch die Krise. "Bis Ende Juni erwarten wir ein Plus beim Gesamtumschlag von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr", sagte Claudia Roller, Vorstand beim Hafen Hamburg Marketing, gestern bei der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal. Damit könnten Ende Juni 59 Millionen Tonnen erreicht werden.

Hintergrund für die Erwartungen sind die derzeit hohen Wachstumsraten in China und in Russland. In beiden Regionen haben Reedereien jetzt Liniendienste wieder aufgenommen, die zum Teil wegen der Krise eingestellt oder deren Kapazität verringert worden war. Zudem werden wieder größere Frachter eingesetzt. So wird für Mitte Juli ein Schiff für 14 000 Standardcontainer (TEU) der französischen Reederei CMA CGM erwartet. Solche Frachter können jedoch den Hafen nicht voll beladen anlaufen oder verlassen.

Der Containerumschlag lag mit 1,8 Millionen TEU bis Ende März, wie berichtet, vier Prozent unter dem Vorjahr. Im Austausch mit den asiatischen Häfen gibt es noch kein Wachstum. Die 1,1 Millionen TEU bedeuten ein Minus von 2,1 Prozent. Auch die Zahl der von Hamburg aus innerhalb Europas verteilten Container liegt mit 12,9 Prozent im Minus, da viele Waren für die Ostseeanrainer-Staaten aus Asien kommen. Um dem Trend entgegenzuhalten, hat der Hafen reagiert. "Die Kosten bei Schleppern, Festmachern und Lotsen sinken, bei den Hafengebühren gibt es einen Bonus, wenn Container auf Zubringerfrachter umgeladen werden. Auch die Terminals haben sich bei den Preisen bewegt", so Roller. Es sei aber schwer, verlorene Linien zurückzuholen.

Insgesamt wurden im ersten Quartal 28,6 Millionen Tonnen umgeschlagen - plus 4,6 Prozent. Der Zuwachs geht vor allem auf den um 11,9 Prozent auf 9,9 Millionen Tonnen gestiegenen Massengutumschlag zurück.