Goldpreis erreicht dagegen zwischenzeitlich ein neues Rekordhoch

London/Karlsruhe. Der vor wenigen Tagen vereinbarte milliardenschwere Euro-Rettungsschirm zeigt nicht die gewünschte Wirkung: Der Kurs des Euro fiel am Freitag auf ein 18-Monats-Tief. Bereits am Donnerstagabend hatte der Euro-Kurs an der New Yorker Börse nachgegeben, am Freitag fiel er weiter. In London notierte die europäische Gemeinschaftswährung gegen Mittag bei 1,2433 Dollar, dem tiefsten Stand seit November 2008. Dann legte der Euro wieder leicht zu. "Die Zweifel werden wieder stärker", sagte Hideaki Inoue von der japanischen Bank Mitsubishi UFJ Trust. Die anfängliche Wirkung des Rettungspakets - der Kurs des Euro war am Montag auf 1,30 Dollar gestiegen - sei "abgestumpft".

Auch an den Börsen gaben die Kurse nach. In Frankfurt fiel der Deutsche Aktienindex um 3,1 Prozent, in London war die Börse ebenfalls mit 3,1 Prozent im Minus. Und auch in Paris und Mailand sackten die Indizes ab..

Der Preis für Gold - in Zeiten der Krise als sichere Anlage geschätzt - stieg dagegen auf ein neues Rekordhoch. Am London Bullion Market, dem wichtigsten außerbörslichen Handelsplatz für das Edelmetall, notierte der Preis gegen Mittag bei 1249,40 Dollar, sank kurz darauf aber wieder um zwei Dollar ab. Erst am Mittwoch hatte der Goldpreis ein Allzeithoch erreicht.

Die Ursache für die Zuspitzung der Krise liege in einer "unzureichenden staatlichen Regulierung der Finanzmärkte" und an "ausgeuferter Staatsverschuldung", sagte Bundespräsident Horst Köhler bei der offiziellen Amtseinführung des neuen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe. Außerdem hätten sich die Staaten der Euro-Zone bisher als unfähig erwiesen, die für den Zusammenhalt des europäischen Währungsraums dringend nötigen Strukturreformen in den Mitgliedstaaten durchzusetzen.