Wiesbaden. Trotz des harten Winters ist die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal leicht gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg von Januar bis März im Vergleich zum Vorquartal unerwartet um 0,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Deutschland steht damit besser da als die meisten anderen Euro-Länder.

"Die Wachstumszahlen liegen über unseren Erwartungen", erklärte Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP). Das BIP wuchs nicht nur im ersten Quartal, sondern entgegen bisheriger Berechnungen der Statistiker auch im letzten Quartal 2009 - und zwar auch um 0,2 Prozent. Wäre der Winter nicht so hart gewesen, hätte das BIP von Januar bis März sogar um 0,6 Prozent zugelegt, sagte Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer.

Getragen wurde das Wachstum von Januar bis März vor allem von Exporten und Ausrüstungsinvestitionen - das sind Investitionen in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge. Auch die staatlichen Konsumausgaben trugen demnach dazu bei, dass die negativen Einflüsse von Bauinvestitionen, privaten Konsumausgaben und Importen ausgeglichen werden konnten. Im Gesamtjahr 2009 war das BIP aufgrund der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise um 5,0 Prozent eingebrochen - der schwerste Rückgang seit Ende des Zweiten Weltkrieges.