Reederei erstmals seit Beginn der Wirtschaftskrise profitabel

Hamburg/Hannover. Die Hamburger Linienreederei Hapag-Lloyd scheint die Trendwende geschafft zu haben. Deutschlands führendes Schifffahrtsunternehmen fuhr im zurückliegenden Quartal 13 Millionen Euro Gewinn ein, wie aus den Geschäftszahlen des Großaktionärs TUI hervorgeht. Im vergangenen Jahr war Hapag-Lloyd durch die Wirtschaftskrise in seiner Existenz bedroht. "Vor einigen Monaten hätte niemand eine solche Entwicklung erwartet", sagte TUI-Finanzvorstand Horst Baier dazu.

Die weltweit fünftgrößte Reederei befördert wieder mehr Fracht, nachdem das Geschäft im Krisenjahr 2009 eingebrochen und das Unternehmen tief in die roten Zahlen gerutscht war. Mit einer Fortsetzung der guten Entwicklung in den kommenden Quartalen dürfte die Reederei auch im gesamten Geschäftsjahr (per Ende September) positiv zum TUI-Ergebnis beitragen.

Im zweiten Quartal des TUI-Geschäftsjahres trug die Beteiligung an Hapag-Lloyd sechs Millionen Euro zum Ergebnis der TUI bei. Im Vorjahr lasteten noch die Verluste bei Hapag auf den Zahlen. Die Reederei war infolge des rückläufigen Welthandels in Schieflage geraten und musste von den Eignern mit rund 1,8 Milliarden Euro gestützt werden, der Staat gewährte zudem eine 1,2 Milliarden Euro schwere Bürgschaft. TUI hält 43,3 Prozent an dem Konsortium der Anteilseigner. Unter anderem sind auch die Stadt Hamburg und der Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne an Hapag-Lloyd beteiligt. Dank der Erholung in der Containerschifffahrt rechne Hapag derzeit nicht damit, die Staatsbürgschaft in Anspruch nehmen zu müssen, sagte Finanzvorstand Baier. Bevor die Reederei die Garantien zurückgibt, wollten die Eigentümer aber die Geschäftsentwicklung bis zum Herbst abwarten. "Das ist wie eine Versicherung für uns", sagte Baier.

Der TUI-Konzern insgesamt machte im zurückliegenden Quartal einen operativen Verlust von 242 Millionen Euro, bedingt unter anderem durch den langen und strengen Winter.