New York. Die Liste der von den amerikanischen Justizbehörden untersuchten Banken wird zunehmend länger und liest sich wie ein Who's who der internationalen Finanzbranche: Goldman Sachs, Morgan Stanley, JP Morgan Chase, Citigroup, Merrill Lynch, UBS, Credit Suisse, Crédit Agricole - und auch die Deutsche Bank.

Eine konkrete Klage liegt bisher nur gegen Goldman Sachs vor: Die US-Börsenaufsicht SEC wirft der Investmentbank vor, ihre Kunden bei Hypothekengeschäften getäuscht zu haben. Nun untersucht die Bundesstaatsanwaltschaft in New York mit der SEC, ob die anderen Finanzinstitute, zu denen auch der deutsche Branchenprimus gehört, ähnlich vorgegangen sind.

Der Vorwurf ist nach einem Bericht des "Wall Street Journals" jeweils der gleiche: Die Banken sollen die Hypothekenpapiere auf Geheiß anderer Finanzakteure kreiert haben, die selbst gegen diese Papiere wetteten. Auch die Banken setzten teilweise darauf, dass der Wert der Papiere sinkt, während sie diese ihren Investoren als vielversprechende und sichere Wertanlagen verkauften. Mit dem Kollaps der Immobilienblase kam der Fall ins Bodenlose; die Investoren verloren Geld, während Banken und Hedgefonds kassierten.

Parallel zur Untersuchung der Bundesstaatsanwaltschaft und der SEC hat der New Yorker Generalstaatsanwalt Andrew Cuomo eine Untersuchung gegen acht Banken eröffnet. Er will nach einem Bericht der "New York Times" herausfinden, ob sie Ratingagenturen irreführende Informationen gegeben haben, damit diese gewisse Hypothekenderivate höher bewerten. Es handelt sich dabei um die Deutsche Bank, Goldman Sachs, Morgan Stanley, UBS, Citigroup, Credit Suisse, Crédit Agricole und Merrill Lynch. Zu diesen Ermittlungen erklärte am Donnerstag ein Sprecher der Deutschen Bank: "Wir sind überzeugt, dass die Deutsche Bank sich in diesem Zusammenhang korrekt verhalten hat und werden mit den Behörden zusammenarbeiten, um dies zu untermauern."