Japaner verdienen im abgelaufenen Quartal 800 Millionen Euro

Tokio/Hamburg. Toyota hat seinen historischen Massenrückruf überraschend gut weggesteckt. Der japanische Autoweltmarktführer wies am Dienstag in Tokio für das abgelaufene Quartal einen operativen Gewinn von rund 800 Millionen Euro aus und übertraf damit die Erwartungen von Analysten, die mit einem Verlust gerechnet hatten. Auch im Gesamtjahr (Stichtag 31. März) erzielte Toyota einen Betriebsgewinn von 147,5 Milliarden Yen - vor einem Jahr gab es noch einen Vorjahresverlust von 461 Milliarden Yen (1,2 Milliarden Euro). Wegen der hohen Belastungen im Zusammenhang mit den Rückrufaktionen hatte Toyota einen erneuten Verlust angekündigt.

Der Konzern hatte in den vergangenen Monaten wegen Problemen mit klemmenden Gaspedalen, rutschenden Fußmatten und ruckenden Bremsen weltweit 8,5 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten gerufen - mehr als der Konzern in einem Jahr verkauft. Die Rückrufe haben dem Ruf des für seine zuverlässigen und erschwinglichen Wagen berühmten Autobauers schwer geschadet. Trotzdem wendet sich die Kundschaft offenbar nicht ab.

Chef Akio Toyoda sieht den Konzern weiter "in stürmischer See"

Der Vorstand kündigte für das laufende Geschäftsjahr den Verkauf von weltweit knapp 7,3 Millionen Einheiten an (Vorjahr: 7,2 Millionen). Damit liegt der Konzern vor Volkswagen. Die Wolfsburger wollen Toyota als Weltmarktführer ablösen und schlugen 2009 rund 6,3 Millionen Fahrzeuge los. Die Rückrufe wirkten sich nicht so stark auf die Verkaufszahlen aus wie befürchtet, teilte der Konzern mit. Durch massive Einsparungen senkte Toyota zudem die Schwelle, ab der Gewinne eingefahren werden, um nahezu eine Million Einheiten. Konzernchef Akio Toyoda sagte, der Autobauer befinde sich zwar weiter "in stürmischer See". Inzwischen sei aber ein Hoffnungsschimmer zu sehen. Fürs laufende Geschäftsjahr geht er von einem operativen Gewinn von 280 Milliarden Yen aus.