Düsseldorf. Milch ist zum zweiten Mal innerhalb von sechs Monaten teurer geworden. Mehrere große Discounter und Supermarktketten haben bereits in der vergangenen Woche still und leise die Preise erhöht. Bei Aldi Süd verteuerten sich Frischmilch und H-Milch um zwei Cent je Liter, bestätigte gestern das Unternehmen. Das entspricht einer Preiserhöhung um 4,2 Prozent bei Milch mit 1,5 Prozent Fettgehalt beziehungsweise 3,7 Prozent (3,5 Prozent Fettgehalt). Auch bei den beiden führenden Lebensmittelhändlern Edeka und Rewe stiegen die Milchpreise in dieser Größenordnung. Weitere Lebensmittelhändler wie Real zogen ebenfalls mit.

Auch Milchprodukte wie Quark, Sahne und Crème fraîche werden teurer

Damit wurde Milch nach der Preiserhöhung vom November 2009 erneut teurer. Damals hatten große Lebensmittelhändler den Milchpreis um sechs Cent je Liter angehoben. Neben Milch wurden jetzt teils auch Milchprodukte im Preis angehoben: So haben sich bei Rewe auch Quark, Sahne und Crème fraîche im Preiseinstiegssegment verteuert. Bei Joghurt änderte sich der Preis hingegen nicht, wie ein Rewe-Sprecher sagte.

Für die Milchbauern seien die Preiserhöhungen im Einzelhandel ein Schritt in die richtige Richtung, sagt Reinhard Pauw, Geschäftsführer der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen (NRW). Er hofft, dass dadurch die Auszahlungen der Molkereien an die Landwirte steigen dürften. Derzeit bekämen Landwirte in NRW im Schnitt etwa 28 Cent je Liter Rohmilch. Der Tiefpunkt lag Mitte 2009 bei 21 Cent je Liter. "Aus Sicht der Landwirte müssten es aber deutlich über 30 Cent je Liter sein", sagte Pauw.

Die Bauern hatten zuletzt gehofft, dass der Lieferpreis der Molkereien an den Handel um drei bis fünf Cent je Liter Trinkmilch steigt. Letztlich seien die Lieferpreise im Durchschnitt nur um 2,5 Cent je Liter gestiegen. Angesichts steigender Preise auf dem Weltmarkt dürfte nach Milch bald auch Butter teurer werden.