Firmengründer dementiert. Langjährige Managerin verlässt Unternehmen

Hamburg. Die Spekulationen, der Hamburger Touristikkonzern Öger Tours werde verkauft, haben neue Nahrung erhalten. Diesmal berichtete der Branchendienst "reiseVOR9" von einem bevorstehenden Eigentümerwechsel beim größten deutschen Türkei-Reiseanbieter. Der Wettbewerber Thomas Cook habe Interesse. Schon im Dezember des vergangenen Jahres kamen ähnliche Spekulationen auf.

Der Hamburger Reiseunternehmer Vural Öger reagiert genervt. "Da ist nichts dran", sagt er dem Abendblatt. Thomas Cook wollte laut einem Sprecher keine Gerüchte kommentieren. "Ich muss mich immer wieder gegen Nachrichten wehren, die offenbar gezielt gestreut werden", sagt Öger.

Einen Verdacht, wer für die immer wieder aufkeimenden Gerüchte verantwortlich ist, hat er zwar, aber Öger kann nichts beweisen. Demnach soll der Urheber, der die Nachrichten verbreitet, im Rheinland sitzen.

Anlass für die erneute Spekulation war die Tatsache, dass Ögers langjährige Managerin Wybcke Meier das Unternehmen verlassen hat und Geschäftsführerin des Berliner Luxusveranstalters Windrose wird. "Der Wechsel hat rein private Gründe. Frau Meier will nach Berlin ziehen", so Öger, der den Weggang bedauert.

Für Ersatz ist aber bereits gesorgt. Vural Öger bestätigt dem Abendblatt, dass er Dierk Berlinghoff als Berater der Geschäftsführung von Öger Tours angeheuert hat. Berlinghoff war lange Zeit Leiter der Rewe-Pauschalreisen, ehe er sich im Jahr 2007 als Berater selbstständig machte. Danach war er unter anderem Berater beim Leipziger Unternehmen Unister, zu dem Portale wie Urlaubstours, ab-in-den-urlaub.de, fluege.de und hotelreservierung.de gehören. In seiner Zeit bei Rewe-Touristik galt Berlinghoff als profunder Kenner des Türkei-Reisegeschäfts.

Vural Öger, dessen Unternehmen zuletzt deutschlandweit 220 Mitarbeiter beschäftigte und einen Umsatz von 773 Millionen Euro erwirtschaftete, hatte bereits selbst einmal an einen Verkauf gedacht. Damals, im Jahr 2008, wollte der russische Milliardär Alexander Lebedew rund 76 Prozent der Hamburger Touristikfirma übernehmen.

Der Preis schien mit geschätzten 160 Millionen Euro verlockend. Lebedew und Vural Öger verhandelten ernsthaft. Nachdem die deutschen Banken dem russischen Investor keine Kredite geben wollten, zog sich Lebedew zurück. "Es gibt immer mal wieder Interessenten", sagt Öger dem Abendblatt. "Aber zum jetzigen Zeitpunkt will ich Öger Tours nicht verkaufen. Was später kommt, weiß heute noch keiner."