Unternehmen rechnen bis zum Herbst mit zunehmendem Umsatz und Gewinn

Hamburg. Der norddeutsche Groß- und Außenhandel ist für das laufende Jahr optimistisch. Bis zum Herbst sollen Umsatz und Gewinn der Unternehmen zulegen, geht aus einer aktuellen Konjunkturumfrage des AGA Unternehmensverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen hervor. "Der schwache Euro begünstigt Exporte in den Dollar-Raum. Auch die Importeure von industriellen Zulieferungen für deutsche Exporte berichten über gute Geschäfte, wenn auch wechselkursbedingt mit zu schwachen Margen", sagte Hans Fabian Kruse, der Präsident des AGA Verbandes.

Insgesamt schätzen die Unternehmen die gegenwärtige und erwartete Ertragslage wieder positiv ein. "Die Krise kann schneller überwunden werden, als zu vermuten war", sagt Kruse. Zwar gingen die Umsätze der Branche im ersten Quartal noch um 0,8 Prozent zurück, doch Experten hatten zuvor einen noch stärkeren Rückgang erwartet.

Vor allem die Stimmung im Außenhandel hat sich spürbar verbessert, teilte der AGA mit. "Unsere Kunden aus Übersee bestellen wieder mehr und können auch zahlen", sagte Kruse. Allein 69 Prozent der Firmen gehen in den kommenden sechs Monaten von steigenden Umsätzen aus, 44 Prozent erwarten höhere Gewinne. Die Importfirmen beurteilen die Lage fast ebenso positiv. Etwas weniger optimistisch ist der Binnengroßhandel. Allerdings schöpften die Verbraucher wieder Mut, so Kruse. So verkauften sich Möbel und Unterhaltungselektronik derzeit gut.

Der Verbandspräsident fordert Bund, Länder, Städte und Gemeinden zu konsequentem Sparen auf. Nur so könnten die Probleme der öffentlichen Haushalte bereinigt werden. Der norddeutsche Außenhandel umfasst die Länder Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein sowie Mecklenburg-Vorpommern und das nördliche Niedersachsen. Die 10 000 Firmen erzielten zuletzt mit 128 400 Mitarbeitern 179 Milliarden Euro Umsatz - das sind 20 Prozent des Gesamterlöses in Deutschland.