Hamburg. Die IG Metall Küste hat für die Tarifverhandlungen mit dem Kraftfahrzeughandwerk eine "angemessene Erhöhung" der Entgelte gefordert. Konkrete Zahlen für die am Montag beginnenden Gespräche nannte Bezirksleiterin Jutta Blankau gestern nicht. Verhandlungspartner für die Gewerkschaft sind die Landesverbände des Kfz-Gewerbes im Norden. Hintergrund: Die Hamburger Kfz-Innung ist - wie berichtet - für ihre 350 Mitgliedsbetriebe rückwirkend zum 1. April aus dem Flächentarifvertrag ausgetreten. Die Innungen in Schleswig-Holstein hatten dies im Oktober beschlossen.

Die IG Metall kritisierte gestern die Entscheidungen. "Dadurch wird bei den Löhnen eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt, an deren Ende es nur Verlierer geben kann", sagte Blankau. Die Gewerkschaft geht davon aus, dass für Betriebe wie Raffay oder die BMW-Niederlassung die Tarifbindung weiter gilt. Damit dürfte für Hamburg noch für 3000 der 6000 Beschäftigten verhandelt werden.

Die IG Metall hat jetzt ein Internetportal gestartet, in dem Betriebe von den Beschäftigten bewertet werden. Darin wird aufgelistet, ob ein Betriebsrat besteht oder Tarifverträge gelten. "Das Logo der Kfz-Innungen steht nicht mehr für faire Arbeitsbedingungen mit Tarifverträgen", sagte Blankau. Die Hamburger Kfz-Innung äußerte sich auf Abendblatt-Anfrage nicht.